Eine Vorlegierung ist eine vorgemischte metallische Legierung, die als Zusatzstoff bei der Metallherstellung oder -veredelung eingesetzt wird. Ihr Hauptzweck besteht darin, bestimmte Legierungselemente (z. B. Titan, Bor, Strontium, Eisen, Mangan) in kontrollierter Menge in eine Schmelze einzubringen, um die chemische Zusammensetzung und die Eigenschaften des Endwerkstoffs gezielt zu beeinflussen.
Im Gegensatz zu Reinelement-Zugaben bieten Vorlegierungen eine bessere Dosierbarkeit, homogenere Verteilung und sicherere Verarbeitung im metallurgischen Prozess.
Eigenschaften
- Definierte Zusammensetzung – Enthält ein oder mehrere Legierungselemente in fester Konzentration
- Effiziente Legierungsführung – Reduziert Verluste durch Oxidation oder Segregation
- Gute Löslichkeit im Basismetall – Fördert gleichmäßige Verteilung in der Schmelze
- Verfügbar in verschiedenen Formen – z. B. als Barren, Granulat, Pulver, Drähte, Tabletten oder Stäbe
- Höhere Sicherheit und Wiederholbarkeit im Prozess – Besonders im Gießereiumfeld geschätzt
Beispiele für Vorlegierungen
- AlTi5B1 – Kornfeinung in Aluminiumguss
- AlSr10 – Modifikation von eutektischem Silizium in Al-Si-Legierungen
- CuFe2, CuSn10 – Zugabe von Eisen oder Zinn in Kupferlegierungen
- NiCr, FeV – Vorlegierungen für Spezialstähle und Superlegierungen
Anwendungsbereiche
- Gießereiwesen – Aluminium-, Kupfer- und Magnesiumguss
- Metallurgie – Primär- und Sekundärmetallherstellung
- Luft- und Raumfahrtindustrie – Herstellung hochlegierter Werkstoffe mit präzisen Eigenschaften
- Pulvermetallurgie und additive Fertigung – Für gezielte Mikrostrukturkontrolle
- Energie- und Elektrotechnik – Herstellung feinlegierter Leiter-, Kontakt- oder Magnetwerkstoffe
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